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61. „CDU im Dialog“

Covid19 – wie gehen wir mit dem Virus um?
Veranstaltung erstmals als Videokonferenz durchgeführt

Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Aus diesem Grund hat die CDU-Kreistagsfraktion „CDU im Dialog“ ins Leben gerufen, um regelmäßig - auch außerhalb von Wahlkampfzeiten - mit Bürgern und Vertretern verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Vorsitzender Matthias Lammert, MdL und die beiden Stellvertreter Günter Groß und Jens Güllering luden in aktuell besonders herausfordernden Zeiten diesmal erstmals zu einer Videokonferenz ein. 

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Die 61. CDU im Dialog-Veranstaltung war eine Premiere: Kreisgeschäftsführer Marcel Willig erläuterte den anwesenden 42 Teilnehmer der Video-Online-Konferenz die „technischen Spielregeln“ und CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Matthias Lammert, MdL begrüßte sodann die anwesenden Gäste – allen voran den Referenten Dr. Thomas Klimaschka. 

Matthias Lammert gab zunächst einen kurzen Blick auf die aktuellen Fallzahlen (Anzahl der Infizierten, Genesenen und auch Verstorbenen) in Rheinland-Pfalz und im Rhein-Lahn-Kreis. Er ging auf die vorhandenen Lockerungen nach dem „Lock-down“ ein und die sogenannten „Maskenpflicht“, die ab dem 27.04. gelte.

Dr. Thomas Klimaschka, der gemeinsam mit Dr. Hans Jäger die Gemeinschaftspraxis im Nassauer Land betreibt, ging zunächst auf die in Gemmerich aufgebaute Corona-Ambulanz sowie die im stationären Bereich aufgebauten Kapazitäten ein.

Auch wenn in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen Einschnitte im Krankenhausbereich zu verzeichnen sind, stehe das deutsche Gesundheitssystem im Vergleich zu den europäischen Nachbarn sehr gut da. Dies lasse sich an den Zahlen erkennen, die jeden Tag für jeden nachlesbar seien.

Ohne Kritik äußern zu wollen stellte der Allgemeinmediziner aber auch fest, dass Rheinland-Pfalz bei Maßnahmen meistens hinterherhinke. Und genau das sei eine große Herausforderung für die Menschen, die gerade in Krisenzeiten klare Ansagen benötigen, wie das z.B. in Bayern Ministerpräsident Söder tue.
Die gerade eingeführte Maskenpflicht sei ein gutes Beispiel. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Präsident der Bundesärztekammer Montgomery die Masken als eher unnötig einstuften, sei sie nun doch endlich flächendeckend eingeführt worden. Mittlerweile habe auch der Letzte verstanden, dass das Tragen der Maske nicht den Träger, sondern das Gegenüber schützt aber – wenn alle eine Maske tragen – auch alle besser geschützt sind. Und die einfachste Behelfsmaske ist nun mal besser als gar keine Maske.


Dr. Klimaschka ging ebenfalls auf Fragen ein, die die Teilnehmer der Videokonferenz vorher eingereicht haben. So kam auch das Thema Lockerungen zur Sprache. Hier war für den Mediziner klar, dass vor allem die Folgen der Schulöffnungen nach einer gewissen Zeit bewertet werden müssen. Und da 2 Wochen benötigt werden, um zu erkennen, welche Folgen aus den Maßnahmen resultieren, sei es nicht zielführend im Wochenrhythmus neue Lockerungen anzugehen. Gleichwohl plädierte Dr. Klimaschka für Öffnungen im Restaurations- und Gaststättenbereich, der seiner Meinung nach sehr wohl Hygienestandards einhalten könne.

Bei aller verständlichen Diskussion über weitere Lockerungen – angefangen von Hotellerie über die Bundesliga bis hin zur Tour de France dürfe man aber nie vergessen, dass es schlicht und ergreifend keine „Blaupause“ für Entscheidungen gäbe. Kein Mensch hat so etwas in der Form bisher erlebt; deshalb müssen weitere Lockerung dosiert durchgeführt, damit eine 2. Infektionswelle möglichst verhindert wird. Dreh- und Angelpunkt seien hier die Öffnungen der Schulen.

Der Referent erläuterte ebenfalls, wann das Virus abstirbt (> 60 Grad) und welche Schutzfaktoren entscheidend sind: 1.) Abstand (am besten 2 Meter, mind. 1,50) und 2.) die Einwirkzeit (> 10 Minuten). Wer also genügend Abstand hält und weniger als 10 Minuten mit anderen im Kontakt steht, sei gut geschützt. Weitere Hygieneregeln wurden ebenfalls thematisiert, dürften aber den Meisten auch bekannt sein. So ist regelmäßiges Händewaschen (mind. 20-30 Sekunden) wichtig und wer dies tut, brauche auch keine Desinfektionsmittel.

Auf die Frage, was denn Asthmatiker am besten mit einer Maske machen, empfahl Dr. Klimaschka einen am Mund nicht zu eng anliegenden Mundschutz zu tragen.

Der sympathische Allgemeinmediziner empfahl ebenfalls, den gesunden Menschenverstand beim täglichen Umgang einzusetzen und verwies darauf, dass das Hauptproblem der nächsten Zeit der fehlende Impfstoff sei: solange dieser nicht vorhanden ist, können auch nicht Voraussagen weiterer Lockerungen, wie Großveranstaltungen, seriös getroffen werden.

Günter Groß, stv. Fraktionsvorsitzender der CDU Kreistagsfraktion, bedankte sich bei Dr. Thomas Klimaschka für seinen engagierten, fundierten und auch Mut machenden Vortrag und bot allen Teilnehmer, sowie allen die nicht teilnehmen konnten an, weitere Fragen zu dem Thema an die CDU Kreisgeschäftsstelle (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) zu leiten. Im Nachgang würden dann möglichst alle Fragen beantwortet werden.

Die nächste CDU-im-Dialog Veranstaltung findet am 11.05.2020 – ebenfalls wieder als Videokonferenz - statt. Interessenten können sich auch dazu per E-Mail anmelden und erhalten einen Zugangslink.