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97. „CDU im Dialog“: Wie kann die Wärmewende gelingen – was bedeutet die geplante Reform für mich?

CDU-Kreisvorsitzender Matthias Lammert begrüßte – auch im Namen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jens Güllering, der dienstlich in Berlin weilte -  die zahlreich erschienene Besucher im gut gefüllten Saal des Hotels „Tannenhof“.

Dialog 06 1

MdL Matthias Lammert wies zu Beginn auf den seit einigen Monaten stark in der Kritik stehende Gesetzesentwurf hin, der – wenn es nach dem Willen der Ampelregierung geht – noch vor der Sommerpause verabschiedet werden soll. Er machte deutlich, dass das Gesetz aus Sicht der CDU so nicht verabschiedet werden kann, weil viele Fragen noch nicht geklärt sind. Ebenso ließ er aber keinen Zweifel daran, dass wir alle natürlich noch einiges tun müssen, um weg von den fossilen Brennstoffen zu kommen.

Das wurde auch sehr deutlich als der Referent des Abends, der für Nastätten und Umgebung zuständige Bezirksschornsteinfegermeister Marcel Heinrich in die Materie einstieg. Das Gebäudeenergiegesetz, aktuell auch als Heizungsgesetz oder Habeck-Gesetz bezeichnet, hat seinen Ursprung bereits in den 70-er Jahren. Nach der Ölkrise entstanden die Wärmeschutzverordnung  und auch die Heizungsanlagenverordnung, die immer weiter ausgebaut und im „Energieeinspargesetz“ mündete. Ziel war bereits damals die Energieeinsparung bei Gebäuden. Beim Heizen und Kühlen sollten vermeidbare Energieverluste unterbleiben.

Eine der Themen, die am stärksten diskutiert werden, ist die Frage der Umsetzung. So sollen folgende Maßnahmen ab 01.01.2024 für neu eingebaute Heizungsanlagen sowohl im Neu- als auch im Bestandsbau gelten. Den Kern bildet dabei die 65-Prozent-EE-Vorgabe. Eigentümer haben verschiedene Erfüllungsoptionen, um einzeln oder in Kombination den vollständigen Wärmebedarf des Gebäudes zu decken, so Marcel Heinrich:

  • Anschluss an ein Wärmenetz
  • Einbau einer elektrisch angetriebenen Wärmepumpe
  • Einbau einer Stromdirektheizung
  • Einbau einer solarthermischen Anlage
  • Einbau einer Wärmepumpen-Hybridheizung (EE-Anteil mind. 65 %)
  • Einbau einer Heizungsanlage auf Basis von grünem oder blauem Wasserstoff
  • Nur in Bestandsgebäuden möglich: Eine Biomasseheizung auf Basis von Biomasse, einschließlich Biomethan.

Offen sind aber viele Fragen, da eben nicht alle Gebäude gleich sind, mitten in der Großstadt stehen und eine Umstellung auch nicht überall effektiv und effizient ist.

Hinzu kommt die Frage der Lieferbarkeit neuer Anlagen, verbunden mit der Frage, ob  überhaupt genügend Fachkräfte zum Einbau zur Verfügung stehen. Auch ganz wichtig: die Umstellung muss finanzierbar bleiben.

Nach zahlreichen Fragen und Beiträgen durch die Besucher dankte Günter Groß, stv. Fraktionsvorsitzender, für die interessanten Ausführungen dieses aktuell sehr emotional diskutierten Themas. Es sei auch an diesem Abend wieder klar geworden, dass der Klimaschutz vorangetrieben werden muss und auch der Grundgedanke des Gebäudeenergiegesetzes, nämlich Einsparen von Energie und  Nutzung erneuerbarer Energien, richtig ist. Aber man dürfe sich nicht nur auf einzelne Energieträger fokussieren (Wärmepumpe) und so tun, als könne diese in allen Bestandsgebäuden eingesetzt werden. Leider lasse die Ampelregierung in Berlin mit dem Entwurf einmal mehr die Lebenswirklichkeit vermissen.  

Die nächste CDU-im-Dialog-Veranstaltung findet am 17. Juli statt. Einladungen und weitere Informationen gibt es zeitnah über die Presse, die Homepage der CDU sowie die social-Media-Kanäle.

Bildunterschriften:

Auf reges Interesse stieß die 97. CDU-im Dialog“ Veranstaltung im Hotel „Tannenhof“ in Nastätten.

(von links) CDU Gemeindeverbandsvorsitzender Cedric Crecelius, Bezirksschornsteinfegermeister Marcel Heinrich, CDU-Kreisvorsitzender Matthias Lammert (MdL) und der stv. CDU-Fraktionsvorsitzende Günter Groß.

Foto: CDU/Marcel Willig