Skip to main content
cduko header mobil

Von Wolfgang Niedecken bis Frank-Walter Steinmeier: Werner Groß berichtet über Geschichten und Begegnungen während seines über 40jährigen Engagements an Rhein und Lahn

40 Jahre politische Arbeit im Rhein-Lahn-Kreis brachten nicht nur viele wichtige Weichenstellungen für die Region, sondern auch manch lustige Begebenheit und viele spannende Begegnungen mit sich. Altbürgermeister Werner Groß plauderte jetzt in einem Facebook Liveinterview aus dem Nähkästchen. Im Gespräch mit Braubachs CDU Ortsvorsitzenden Markus Fischer erzählte er nicht nur von seinem beruflichen und politischen Weg im Rhein-Lahn-Kreis, sondern auch viel Persönliches.

"Er war Bürgermeister von gleich zwei Verbandsgemeinden. Er war der letzte Bürgermeister der Verbandsgemeinde Braubach, er war der erste und einzige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Braubach-Loreley, und der erste Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Loreley, die aus der Fusion der Verbandsgemeinden Braubach und Loreley entstand", sagte Markus Fischer zur Begrüßung der Zuschauerinnen und Zuschauer des Livegesprächs, das inzwischen auf den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Youtube über 1.000 Menschen erreicht hat. Groß' politische Karriere, sei eine sehr ungewöhnliche. Grund genug, sie aus Anlass seines 40jährigen CDU-Mitgliedsjubiläums einmal in einem persönlichen Liveinterview zu beleuchten.

20231008_213938.jpg

Altbürgermeister Werner Groß (links) berichtete im Facebook Livegespräch mit Braubachs CDU Ortsvorsitzenden Markus Fischer (rechts) über seine 40jährige Erfahrung in Politik und Verwaltung, aber auch über persönliche Begegnungen und darüber, dass er fast Musiker geworden wäre und wie er schließlich doch den Weg in die Verwaltung fand. Das Gespräch ist abrufbar unter https://www.youtube.com/@cdubraubach7070

Foto: CDU Braubach/Markus Fischer

Werner Groß berichtete, dass sein Interesse an Politik bereits in jungen Jahren geweckt wurde, vor allem durch das Engagement seiner Familie. Sowohl sein Vater als auch seine Mutter waren in der CDU aktiv. Sein Vater viele Jahre als Oberbürgermeister von Braubachs Nachbarstadt Lahnstein. „Da wurde am Mittagstisch gern diskutiert. Das prägt“, so Groß. Er erinnerte seine Schulzeit am Johannes-Gymnasium. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten jener Zeit sei für ihn Pater Urban gewesen. Schon in jungen Jahren habe er mit den Schülern philosophische Gespräche geführt und Verantwortungsbewusstsein in ihm geweckt. "Wir waren damals eine große Gruppe junger Leute. Wir haben uns aber nicht nur politisch getroffen, sondern auch unsere Freizeit miteinander gestaltet und nebenbei Politik gemacht.“ Die CDU sei dabei schon immer seine politische Heimat gewesen, weil sie für Stabilität, Werte und Gemeinschaft stehe sagte Groß.

Werner Groß ermutigte vor allem junge Menschen, die Zukunft ihrer Gemeinden aktiv mitzugestalten. Auch wenn der Wind rauer geworden sei: "Man muss kein harter Hund mit einem dicken Fell sein, um in der Politik erfolgreich zu sein", sagte er und unterstrich die Bedeutung von Ideen und argumentativer Stärke.“ Vor allem auch mehr Frauen täten der politischen Arbeit insgesamt gut.

Die Entscheidung, Bürgermeister zu werden, war für Groß nicht selbstverständlich, da er zu diesem Zeitpunkt erst 34 Jahre alt war. Dennoch war er davon überzeugt, dass er die erforderlichen Qualifikationen und Erfahrungen mitbringt. "Ich hatte 10 Jahre Erfahrung im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung in Bonn gesammelt. Norbert Blüm war damals mein Chef. Und ich war zu dieser Zeit bereits kommunalpolitisch aktiv, auch im Kreistag des Rhein-Lahn-Kreises", erzählte er. Er wurde von verschiedenen Personen, darunter Joachim Müller, Braubachs aktuellem Stadtbürgermeister, motiviert, sich für das Amt zu bewerben. Groß berichtete von seiner Frau Steffi, die seine Entscheidung unterstützte. "Nach 10 Jahren in Bonn kam so bei mir der Gedanke, eine andere Baustelle könnte interessant sein."

Die Amtszeit von Werner Groß war geprägt von zahlreichen Begegnungen und Veranstaltungen, bei denen er viele Menschen, darunter auch Prominente, traf. Er erwähnte Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Frank-Walter Steinmeier, dem heutigen Bundespräsidenten, und Schauspielern oder Musikern, wie Ben Becker oder Wolfgang Niedecken. Aber auch der Menschenrechtler Rüdiger Nehberg, der englische Gitarrist Mick Rogers oder die Band Kraftwerk kamen in Groß‘ Bürgermeisterzeit an den Rhein. „Am wichtigsten waren mir aber immer die Gespräche mit den normalen Leuten.“ Er schätze, dass die Menschen in der Region keine Hemmschwelle hätten, ihn anzusprechen, und dass er immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte, im Restaurant, beim Mittagessen mit der Familie, oder im Supermarkt.

Im Gespräch warf Groß aber auch den Blick auf schwierige Momente in seiner Amtszeit, darunter tragische Ereignisse wie Hausbrände und tödliche Unfälle, wie den eines Schülers an der Marksburgschule in Braubach. Groß betonte, wie herausfordernd diese Situationen gewesen seien und wie sie ihn persönlich berührt hätten. „Da ist das Gespräch mit Familien und Freunden auch für einen persönlich wichtig, um mit solchen Belastungen umzugehen.“ Froh und auch ein bisschen stolz sei er darauf, an Projekten und Initiativen mitgewirkt zu haben, die einen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft hatten. Ein solches Projekt, das ihm besonders am Herzen lag, war die Herzkissen-Aktion, bei der Kissen für Brustkrebspatientinnen genäht wurden, um ihnen bei der Genesung zu helfen. Groß erzählte, wie Alexandra Weber vom Jugendbüro der Verbandsgemeinde die Initiative damals mit ihm gestartet habe und wie beeindruckend es gewesen sei, zu sehen, wie diese Aktion im Laufe der Jahre gewachsen sei und bis heute von den Menschen unterstützt werde.

Insgesamt gewährte das Gespräch mit Werner Groß einen Einblick in seine vielfältigen Erfahrungen und Interessen, sowohl in der Politik als auch im persönlichen Leben. Denn gut hätte er sich auch ein Musikstudium vorstellen können. Noch heute spielt er gern Klavier. Doch sein Lebensweg sollte anders verlaufen und so wurde 1983 der Grundstein für Groß‘ politische Reise mit der CDU gelegt, die bis heute andauert.