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OV Braubach: CDU diskutiert mit Josef Oster über Katastrophenschutz

Starkregen, Überflutungen, Erdrutsche oder Stürme. Unwetterereignisse nehmen auch in unserer Region zu. Das mussten wir gerade im Ahrtal schmerzlich erfahren. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Josef Oster lud die CDU Braubach daher zum Bürgergespräch zum Thema Katastrophenschutz und Elementarschadenversicherung. Und das Interesse in der Bevölkerung war groß.

Voll besetzt war die Marksburgschänke als CDU Ortsvorsitzender Markus Fischer neben dem Bundestagsabgeordneten Josef Oster den Versicherungsexperten, Abteilungsdirektor Olaf Schwickert von den Koblenzer Debeka Versicherungen begrüßen durfte. Und der erste Blick fiel tatsächlich auf das Ahrtal, das nach der verheerenden Flutkatastrophe noch lange im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen wird: "Ich habe am Morgen nach der Flut mit meiner Abgeordnetenkollegin Mechthild Heil aus dem Kreis Ahrweiler telefoniert und von den schrecklichen Folgen der Flut erfahren. Niemand hätte sich vorstellen können, dass der Starkregen dort solche Ausmaße annehmen kann und sogar Menschen ihr Leben lassen mussten." Für Oster steht daher fest: Das Warnsystem bei solchen und ähnlich gravierenden Katastrophenereignissen muss verbessert werden. Zuständig für den Katastrophenschutz sind eigentlich die Bundesländer, das Beispiel in Rheinland-Pfalz zeige aber, dass viele Länder in der Krise noch immer völlig überfordert seien, so Oster. Der Bund und die Solidargemeinschaft der Bundesländer stünden nun bereit und leisteten finanzielle Wiederaufbauhilfe. Aber auch die Vorsorge stehe im Zentrum der Bemühungen des Bundes, die Nutzung von Warn-SMS sei bereits auf den Weg gebracht. "Auch die gute, alte Sirene auf dem Hausdächern muss wieder her. Moderner nur, mit der Möglichkeit zur Durchsage von Warnmeldungen. Der Bund wird hier Fördermittel bereitstellen" erklärt der Bundestagsabgeordnete.
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Bundestagsabgeordneter Josef Oster, CDU Ortsvorsitzender Markus Fischer und Debeka-Abteilungsdirektor Olaf Schwickert standen vielen Interessierten Rede und Antwort zum Thema Katastrophenschutz und Elementarschadenvorsorge

Neben der staatlichen Vorsorge und dem unabdingbaren Eigenschutz durch die Bürgerinnen und Bürger bleibe aber bei so unglaublich großen Schadenereignissen wie an der Ahr ein Risiko, betont der Braubacher CDU-Mann Markus Fischer. Hierfür sei die Elementarschadenversicherung entwickelt worden.

Debeka Abteilungsdirektor Olaf Schwickert informierte, dass diese Zusatzpolice, die man in Hausrat- und Wohngebäudeversicherung einschließen müsse, Schäden durch die Naturgefahren wie zum Beispiel Starkregen, Hochwasser, Erdrutsch, Schneedruck, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen abdecke. Die weit überwiegende Mehrheit hätte auch kein Problem einen solchen Vertrag abzuschließen und die Beiträge seien überschaubar. "Die aktuelle Situation zeigt, dass ein Schadenereignis jeden treffen kann. Nicht nur denjenigen, der dicht am Fluss wohnt. Durch Rückstau in den Abwassersystemen kann Wasser ins Haus eindringen, manchmal sogar trotz Rückschlagventil oder bei Starkregen kann Wasser durch Kellerfenster ins Gebäude gelangen", berichtet Schwickert aus seiner Erfahrung. An der Ahr reguliere man zurzeit Schäden, die sich teils auf mehr als 500.000 Euro beliefen. Und abgelehnt habe man einen Antrag auf Versicherungsschutz vor Elementargefahren bei der Debeka übrigens auch noch nie so Schwickert.

Vielen Braubachern sind nicht nur die Hochwasserereignisse der vergangenen Jahrzehnte noch in schlimmer Erinnerung. Gerade auch Starkregenereignisse häufen sich. Zwei Wochen vor der Flut an der Ahr waren es etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeter, die die Hauptstraße in Braubach von der Emser über die Brunnenstraße bis zur B42 zum Bachlauf werden ließen. 20 bis 30 cm Wasser schossen durch die Stadt und mit ihnen auch Dreck und Geröll, das auf seinem Weg durch Feld und Wald mitgespült wurde.

Ein Anwohner berichtet: "Es fehlten nur noch wenige Zentimeter, dann wäre der Großbach über die Ufer getreten. Mein Haus liegt an der Ecke Emser-Dachsenhäuser-Straße. Unser Keller hätte dann unter Wasser gestanden."

Stadtbürgermeister Joachim Müller und CDU-Chef Markus Fischer konnten berichten, dass die Verbandsgemeinde gerade ein Vorsorgekonzept für Starkregen- und Hochwasserereignisse für die Stadt erarbeiten lasse. Der Experte habe seinen ersten Entwurf bereits vorgestellt. Der Tenor: Es gibt viele Möglichkeiten vorzubeugen. Kommunen und Anwohner können viel tun. Am Ende aber bleibe ein Restrisiko, für das man sich persönlich wappnen müsse.

Das Vorsorgekonzept soll nun zunächst im Stadtrat vorbesprochen und dann finalisiert werden. Anschließend stehe die öffentliche Präsentation des Konzepts an, für die Olaf Schwickert auch gerne die Beratung durch einen Experten für Elementarschäden in Aussicht stellte.